StartseiteRatgeberSelbstbehandlung von Sodbrennen birgt Risiken

Medikamente sind keine Dauerlösung

Selbstbehandlung von Sodbrennen birgt Risiken

Frankfurt (Main) / Lesedauer: 2 min

Kaffee und Süßigkeiten können schuld sein, aber Sodbrennen kann auch einen ernsthaften Auslöser haben. Schlucken Betroffene ständig und ohne ärztliche Rücksprache Medikamenten gegen das saure Aufstoßen, kann es sein, dass Erkrankungen zu spät erkannt werden.
Veröffentlicht:16.09.2014, 14:25
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Je länger ein Betroffener Protonenpumpenhemmer (PPI) gegen Sodbrennen nimmt, desto schwerer fällt es ihm, diese Medikamente wieder abzusetzen. Darauf weist Erika Fink von der Landesapothekerkammer Hessen hin. Die Medikamente verhindern die Bildung von Magensäure gänzlich. Wird nach dem Absetzen wieder die normale Menge produziert, könne der Betroffene das als unangenehm empfinden und greife wieder zum Medikament.

Eine Alternative zu den rezeptfreien PPIs sind sogenannte Magensäurebinder. Sie unterbinden die Bildung der Säure nicht, sondern neutralisieren sie im Magen nur. Diese Medikamente seien zur Behandlung von gelegentlichem Sodbrennen geeignet, erklärt die Präsidentin der Landesapothekerkammer.

Salzsäure desinfiziert den Mageninhalt

Sodbrennen wird von Magensäure ausgelöst. Der saure Mageninhalt klettert die Speiseröhre hinauf, manchmal erreicht er die Kehle. Ein geringer Anteil Salzsäure im Magen ist aber etwas Normales. Sie wird für die Verdauung und die Desinfektion des Mageninhalts benötigt. Die gesunde Magenschleimhaut wird nicht von der Säure angegriffen, die Speiseröhre hingegen schon.

Meist sei Sodbrennen harmlos. Auslöser können sogenannte Säurelocker wie Kaffee, Alkohol, Süßigkeiten oder Gewürze sein. Auch einige Schmerzmittel sorgen für das Aufstoßen. Es kann aber auch eine Fehlfunktion des Schließmuskels vorliegen, der den Magen von der Speiseröhre trennt. Fink rät, bei Sodbrennen, das häufiger als zweimal wöchentlich auftritt, einen Arzt aufzusuchen.