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Kritik an Landesregierung

Warum gibt es so wenige Schulplätze für Hochbegabte?

Potsdam / Lesedauer: 2 min

In Brandenburg gibt es spezielle Leistungsklassen an den Gymnasien. Doch es werden nicht alle guten Schüler aufgenommen.
Veröffentlicht:30.07.2014, 19:43

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In Brandenburg gibt es mehr hochbegabte Kinder, als Schulangebote zur Verfügung stehen. Insgesamt 400 Schüler konnten für das Schuljahr 2014/2015 nicht an einer der „Leistungs- und Begabungsklassen“ von Gymnasien aufgenommen werden, obwohl sie von ihren Noten her gesehen dafür geeignet gewesen wären. 887 Schüler wurden aufgenommen.

Das geht aus einer Antwort des Potsdamer Bildungsministeriums auf eine „Kleine Anfrage“ des bildungspolitischen Sprechers der CDU-Fraktion, Gordon Hoffmann, hervor, die dem Uckermark Kurier vorab vorliegt. Die Leistungs- und Begabungsklassen ermöglichen es hochbegabten Schülern, bereits nach der vierten Klasse von der Grundschule aufs Gymnasium zu wechseln.

Voraussetzung ist, dass die Summe der Noten in Deutsch, Mathematik und der ersten Fremdsprache oder in Deutsch, Mathematik und dem Sachunterricht maximal fünf ergibt – also schlechtestenfalls aus einer Drei und zwei Einsen oder zwei Zweien und einer Eins besteht. Laut Brandenburgischem Schulgesetz können diese Klassen an maximal 35 Standorten gleichzeitig eingerichtet werden. In der Uckermark gibt es derartige Klassen allerdings nicht, die nächstgelegene Leistungsklasse findet sich in Eberswalde. Hier wurden 28 Schüler aufgenommen, 19 bewarben sich vergeblich.

„Die Festlegung auf maximal 35 Leistungs- und Begabungsklassen ist willkürlich und entspricht nicht den Realitäten“, schimpft Hoffmann. Wenn ein Drittel Bewerbern nicht wechseln könne, sei dies „höchst ungerecht.“