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Die schwierige Arbeitssituation von psychisch Kranken

Berlin / Lesedauer: 1 min

Arbeit mache krank, heißt es oft. Burn-out, Mobbing, zu viel Stress. Psychisch Kranke aber haben auf dem Arbeitsmarkt schlechte Karten.
Veröffentlicht:14.09.2015, 17:22
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Nur zehn bis 20 Prozent der schwer psychisch Kranken fänden einen Job, sagt Iris Hauth, die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie. Zukunftsträume zerplatzen mit der Diagnose. Oft ist die Karriere schon zwischen Schule und Arbeitsmarkt vorbei.

Ein bis zwei Prozent der erwachsenen Bevölkerung, schätzen Experten, sind schwer psychisch krank. Sie haben Depressionen, schizophrene Störungen, sind manisch-depressiv. Bis zu einer Million Menschen könnten betroffen sein, wird geschätzt.

Wenn sie Arbeit haben, dann oft in Behindertenwerkstätten, hat eine Studie von Leipziger Wissenschaftlern ergeben. Die Arbeitsagenturen vermitteln sie nach eigenen Angaben oft im Niedriglohnbereich. Dabei wäre mit ein wenig Unterstützung auch ein „normaler“ Job drin. 52 Prozent der psychisch Kranken, davon geht man bei der Bundesagentur für Arbeit aus, sind grundsätzlich weiter erwerbsfähig. „Der Wunsch nach normaler Arbeit ist bei psychisch Kranken sehr groß“, sagt Arbeitsmedizinerin Steffi Riedel-Heller. Viele Unternehmen sind jedoch zögerlich.