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Abc-Schützen, zeigt her eure Ranzen!

Nürnberg / Lesedauer: 2 min

Einfach nur eine Tasche für Bücher? Das ist die Mappe schon lange nicht mehr. Manche kann sogar ihre Farbe wechseln.
Veröffentlicht:21.08.2014, 16:15
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Ein schöner Ranzen gehört zu jedem stolzen Erstklässler. Weil die Schülerzahlen mit der Geburtenrate sinken, ist der Markt umkämpft. Immer mehr und immer ausgefeiltere Modelle präsentieren die Hersteller – allerdings für immer weniger Kinder.

Es gibt Ranzen mit zuschaltbarem LED-Licht, solche, die ihre Farbe wechseln, dazu zahlreiche Motive und Formen. Das weckt Begehrlichkeiten – und lässt manche Eltern tief in die Tasche greifen. Allein 2013 haben den Konsumforschern der GfK zufolge Eltern im Schnitt 238 Euro für die Erstausrüstung auf den Tisch gelegt. „Natürlich wird der Schulranzen nicht mehr neu erfunden“, sagt Thomas Prechtel von der Firma Steinmann in Nürnberg. Gerade wegen des engen Marktes müsse aber Innovation bewiesen werden, „das Besondere“ sei gefragt. So können Schulkinder bei der Schwesterfirma Sternjakob ihren Ranzen inzwischen selbst gestalten. Etwa 150 Euro müssen Eltern für einen Ranzen bezahlen. Die meisten Modelle werden laut Prechtel zwischen Januar und Ostern gekauft – ein halbes Jahr vor der Einschulung der Kinder. Wer sich dann noch etwas geduldet, kann Rabatte mitnehmen oder Auslaufmodelle. Das Hauptgeschäft machen die Schulranzenhersteller in Deutschland.
In vielen anderen Ländern hat jeder Schüler einen Spind in der Schule, der einen Ranzen mehr oder weniger überflüssig machen könnte.

Bislang aber ist der Ranzen nicht nur eine typisch deutsche Tradition, er wurde sogar in der Bundesrepublik erfunden. Noch bis Mitte der 1970er Jahre gab es den typischen Lederranzen, der später durch Modelle aus textilem, wasserabweisendem Gewebe und Kunststoff ersetzt wurde. Heute sind die Taschen noch viel moderner: Nicht nur über ein extra Handyfach im Schulranzen hat sich früher keiner Gedanken gemacht.