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Wer war dabei, als Anklam Filmgeschichte schrieb?

Anklam / Lesedauer: 2 min

Anklam selbst spielte in der Wendegeschichte keine große Rolle. Aber die Hansestadt schrieb Filmgeschichte. Daran will Bernd Lukasch mit einer Neuaufführung des Films „Stilles Land“ von Andreas Dresen erinnern. Dazu braucht er Hilfe.
Veröffentlicht:29.07.2014, 07:38

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Für viele Anklamer ist der 7. Oktober als Feiertag sicher noch in bester Erinnerung. Denn der „Tag der Republik“ war zu DDR-Zeiten ein Staatsfeiertag. Das ist wohl der Grund, warum sich Bernd Lukasch vom Otto Lilienthal-Museum in Anklam genau dieses Datum für eine ganz besondere Aktion gewählt hat. Denn wenn eine Stadt wie Anklam ihr 750. Jubiläum feiert, dann gilt es auch, in die Vergangenheit zu blicken. Mit der Reihe „Geschichte(n) am Kamin“, lässt Bernd Lukasch zusammen mit seinem Team eben diese schon das ganze Jahr über Revue passieren. Die Wendezeit 1989 darf da natürlich nicht fehlen.

„Anklam hat zwar keine Wendegeschichte geschrieben, wohl aber Filmgeschichte“, sagt der Museumsleiter. Der mittlerweile bundesweit bekannte Regisseur Andreas Dresen („Halbe Treppe“) entschied sich knapp zwei Jahre nach der Wende, einen Film über die Ereignisse zu drehen. Doch anstatt sich die üblichen Schauplätze wie Berlin oder Leipzig vorzunehmen, will Dresen einen Blick auf die Wende in der Provinz werfen und wählt sich als Kulisse Anklam dafür aus. Der Kinofilm gilt noch heute als sein großes Debüt in der deutschen Filmszene.

In so einem Jahr MUSS der Film ins Anklamer Kino!

Markant an seiner Arbeit ist, dass Dresen neben professionellen Hauptdarstellern gern Laien in den Nebenrollen einsetzt. Auch in Anklam wurden damals viele Hansestädter zu kleinen Filmstars gemacht. Auch die Stadt selbst. „Bis auf zwei Szenen wurde der ganze Film hier gedreht“, sagt Bernd Lukasch.

Deshalb war schnell klar: in einem Jahr, in dem die Hansestadt ihren Geburtstag feiert und sich der Mauerfall zum 25. Mal jährt, muss der Film wieder ins Anklamer Kino. Andreas Dresen hat trotz geplanter Schnittarbeiten an seinem neuesten Film schon zugesagt und guckt am 7. Oktober mit.

Bernd Lukasch ist jetzt auf der Suche nach damaligen Anklamer Groß- und Kleindarstellern, die zum Beispiel an der filmischen Montagsdemo durch die Stadt teilnahmen oder die Bewohner des inzwischen abgerissenen Blocks am Markt, die ihre Wohnung als Drehort zur Verfügung stellten. Wer Geschichten oder Fotos aus der Zeit hat, möge sich bitte beim Otto Lilienthal-Museum melden.