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250 zusätzliche Asylbewerber

Unterkünfte für Flüchtlinge werden knapp

Anklam / Lesedauer: 2 min

In vielen Ländern herrschen Krieg und Vertreibung. Die Flüchtlinge kommen auch nach Vorpommern-Greifswald. Und das sind mehr, als noch Anfang des Jahres gedacht. Für das kommende Jahr wird mit einem weiteren Anstieg gerechnet.
Veröffentlicht:16.10.2014, 16:53

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Der Landkreis Vorpommern-Greifswald muss noch in diesem Jahr rund 250 zusätzliche Asylbewerber aufnehmen und damit wesentlich mehr, als ursprünglich geplant. Für 2015 erwartet man bis zu 1000 weitere Zuweisungen. Grund sind die verschiedenen Krisenherde weltweit, durch die sich immer mehr Menschen gezwungen sehen, ihre Heimat zu verlassen. „Wir können die Unterbringungen in den bestehenden Unterkünften bewerkstelligen“, stellt dazu Kreissprecher Achim Froitzheim gegenüber dem Nordkurier klar. Anders als es beispielsweise derzeit in München der Fall ist, muss in Vorpommern also niemand in einem Zelt übernachten.

Dennoch stellt die unerwartete Situation den Kreis vor enorme Herausforderungen. So sei inzwischen eine Größenordnung erreicht, „die eine ausgefeiltere Logistik erfordert.“ Mit Unterstützung des Innenministeriums konnte man kurzfristig fünf zusätzliche Stellen im Sozialamt, der Ausländerbehörde und beim Immobilienmanagement schaffen. Fast alle sind auch schon besetzt und die Mitarbeiter sollen sich ausschließlich mit dem Kapazitätsproblem beschäftigen.

Unterbringung in größeren Städten bevorzugt

„Wir haben bald das Ende unserer Kapazitäten erreicht“, erklärt angesichts der vollen Unterkünfte Dirk Scheer, Dezernent für Soziales in der Kreisverwaltung. Vorrangiges Ziel sei es, die Flüchtlinge möglichst in den größeren Städten unterzubringen, weil dort mehr Infrastruktur vorhanden ist. Eine neue Gemeinschaftsunterkunft sei aber derzeit noch nicht in Sicht. Von der Zuweisung in der Zentralen Aufnahmeeinrichtung in Horst bei Boizenburg (Landkreis Ludwigslust-Parchim) bis zur Ankunft in Vorpommern vergehen inzwischen keine 14 Tage, was die Arbeit erheblich erschwere. Teilweise müssten nämlich Wohnungen erst noch saniert werden.