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Bunte Blumen auf dem Feld

Machen die das für Geld oder fürs Auge?

Anklam / Lesedauer: 2 min

Was wächst denn da am Ortsrand? Die Anklamer Agrar AG erfreut die Peenestadt derzeit mit einem farbenfrohen Blütenmeer. Doch was bringen Sonnenblumen, Wicken und Co. unseren Landwirten?
Veröffentlicht:18.09.2014, 07:38

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Vorpommern hat reichlich blühende Landschaften – zum Beispiel auf einem Feld am Anklamer Ortsrand, wo derzeit eine wahre Blütenpracht gedeiht. Doch was nutzen Wicken, Sonnenblumen und Co der Anklamer Agrar AG, der das Feld gehört? Expandiert der Landwirtschaftsbetrieb jetzt in den Blumenhandel oder dient das der Stadtverschönerung? Natürlich sollen die Blümchen auf dem Feld nicht nur hübsch aussehen.

Sie wachsen dort rein aus landwirtschaftlichen Aspekten – nämlich als Zwischensaat, erklärt Agraringenieurin Iris Gaber von der Agrar AG. Sozusagen als Überbrückung zwischen der Wintergerste, die bereits im Juli geerntet wurde und dem Mais, der hier im kommenden Jahr gedeihen soll, wurden die Blümchen ausgesät. Eine nicht ganz billige Angelegenheit, wie Iris Gaber weiß. Immerhin kostet der Hektar Saat rund 80 Euro. Geerntet wird der Blumenmix, der unter anderem aus Sonnenblumen, Wicken und Ölrettich besteht, aber nicht. „Die Pflanzen frieren aus und werden dann vor der Maissaat als Grün-Dung untergepflügt“, erklärt Iris Gaber.

Zwischenbepflanzung schützt vor Bodenerosion

Doch nicht nur als Naturdünger sind die Pflanzen dabei nützlich. In der Zeit von der Ernte der Wintergerste bis hin zur Maisaussaat würden die Flächen sonst brachliegen. Die Zwischenbepflanzung schützt demgegenüber auch vor Bodenerosion.

Die blühenden Felder könnten im nächsten Jahr noch deutlich zunehmen, sagt Iris Gaber. Im Frühjahr erwarten die Bauern nämlich eine neue EU-Verordnung zum sogenannten „Greening“. Wie die Vorschriften genau aussehen, weiß man derzeit noch nicht. „Wir müssen dann bestimmte Flächen eine Zeit lang stilllegen“, erklärt Iris Gaber. Die Zwischenfrucht, wie sie jetzt auf dem Feld nahe Anklam wächst, werde dabei aber mit eingerechnet. „Eigentlich ist es für uns traurig, dass wir gute Äcker stilllegen müssen“, so die Agraringenieurin. Manch einen Vorpommern wird es dagegen wohl freuen, wenn die blühenden Landschaften in unserer Heimat weiter wachsen – zumindest fürs Auge.