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Nach dem Wahl-Debakel

In Anklam: Der Wut-Parteitag der CDU

Vorpommern / Lesedauer: 2 min

Nanu, was machen all die dunklen Limousinen da in Anklam? Die Landesführung der CDU reiste am Freitag nach Vorpommern. Nach dem Wahl-Debakel gab es Bedarf zur Abrechnung – die hinter verschlossenen Türen stattfand.
Veröffentlicht:23.09.2016, 17:44

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Kaum ein Parkplatz zu finden, offenbar volles Haus in der Begegnungsstätte der Anklamer Wohnungsgenossenschaft. Zum Kreisparteitag der CDU in Vorpommern-Greifswald hatte sich am Freitag jede Menge Polit-Prominenz angekündigt. Unter den geladenen Externen auch der bisherige Innenminister und CDU-Landesvorsitzende Lorenz Caffier sowie der Fraktionsvorsitzende Vincent Kokert.

Personelle Konsequenzen

Das Drama in einem Bild: Kurz vor Beginn der Sitzung plauderte Noch-Wirtschaftsminister Harry Glawe mit Parteifreunden vor der Tür. Darunter auch Bernd Schubert und Karl-Heinz Schröder. Zwei Männer die vor knapp drei Wochen ihre Wahlkreise krachend verloren hatten – in einer Region, die seit 25 Jahren als absolut sturmsichere Bastion der CDU galt. Nach dem Fiasko hatte sich der ein oder andere Christdemokrat personelle Konsequenzen gewünscht. Entsprechend hoch her ging es nach Nordkurier-Informationen schon in den ersten Minuten der Sitzung.

Die Abrechnung mit der Parteiführung nach dem Debakel der Landtagswahl, es dürfte der wichtigste Punkt des Parteitages gewesen sein. Die CDU büßte erneut Stimmen ein, landete hinter der AfD nur noch auf dem dritten Platz. Dabei wollte man doch eigentlich den Ministerpräsidenten stellen.

Nicht öffentlich

Dazu noch die Tatsache, dass sich die CDU erneut in eine Koalition mit der SPD retten will, um im Land weiter zu regieren. In der kommenden Woche beginnen die Verhandlungen über einen neuen Koalitionsvertrag.

Während Parteitage üblicherweise öffentlich stattfinden, verwehrte der Vorpommern-Chef der CDU, Egbert Liskow, am Freitag der Presse den Zugang. Die Sitzung finde nicht öffentlich statt, teilte er mit. Das solle den Mitgliedern eine offene Debatte erleichtern, so Liskow.