StartseiteRegionalAnklamHunderte marschieren bei rechter Demo in Anklam

Eisiger „Abendspaziergang“

Hunderte marschieren bei rechter Demo in Anklam

Anklam / Lesedauer: 2 min

Mit Fackeln, Parolen und fremdenfeindlichen Plakaten „spazierten“ am Dienstagabend rund 300 Personen durch Anklam. Organisiert wurde der Marsch aus NPD-Kreisen.
Veröffentlicht:24.11.2015, 21:32

Artikel teilen:

Zwischen 250 und 300 Personen haben am Dienstagabend in Anklam gegen die deutsche Asylpolitik demonstriert. Organisiert wurde die Veranstaltung in erster Linie aus Reihen der NPD. Vor Beginn der Veranstaltung stimmte der stellvertretende Landesvorsitzende der NPD, Enrico Hamisch, die Teilnehmer mit einer Rede auf den Marsch ein. Unterbrochen wurde er immer wieder von rund 20 Gegendemonstranten, die sich auf der anderen Straßenseite eingefunden hatten.

Die Demonstranten trafen sich in der Lübecker Straße in der Anklamer Südstadt. Sie waren in der Mehrzahl jung und männlich. Viele trugen Kleidung der Marke „Thor Steinar“ oder andere Szenekleidung. Mitglieder der Ueckermünder Kameradschaft „Aryan Warriors“ ließen es sich nicht nehmen, ihre Kutten zur Schau zu stellen. Fremdenfeindliche Plakate aus Torgelow, Wolgast und von der Insel Usedom waren zu sehen. Mit einem Blick war klar, dass hier nicht die breite Mitte der Anklamer Gesellschaft marschierte.

Die sprachliche Beschallung während des Spaziergangs übernahm der Ueckermünder NPD-Landtagsabgeordnete Tino Müller. Eine Auflage des Demonstrationszuges war, dass der Beschallungswagen alle fünf Minuten eine Pause von fünf Minuten machen musste. In dieser Zeit skandierten die Teilnehmer der Demo ihre Parolen, die sich in erster Linie gegen Kanzlerin, Regierung und Medien richteten. Der „Spaziergang“ verlief bis auf einen Böllerwurf im Innenhof des Hamburger Rings ohne Vorkommnisse.