StartseiteRegionalAnklamEin heimliches Wahrzeichen von Anklam zerfällt zu Staub

Silos werden abgerissen

Ein heimliches Wahrzeichen von Anklam zerfällt zu Staub

Anklam / Lesedauer: 2 min

Schön waren sie nun wirklich nicht. Und als Visitenkarte für Anklam auch nicht gerade geeignet. Trotzdem begrüßten sie fast 40 Jahre lang Einheimische und Gäste vor den Toren Anklams. Nun sind die Silos bald Geschichte. Und dann?
Veröffentlicht:22.08.2014, 17:40
Artikel teilen:

Ein bisschen traurig ist es schon: Die sechs Hochsilos an der B 109 bei Bargischow fallen dem Abrissbagger zum Opfer. Unerbittlich nagt er am Beton und zwingt die Kolosse in die Knie. Seit 1977 ragten die Türme in den vorpommerschen Himmel, nun verwandelt der Abrissbagger eines der Wahrzeichen der Stadt in einen riesigen Haufen Betontrümmer.

Ihrem ursprünglichen Zweck als Silo für Grobfutter dienen sie bereits seit 1992 nicht mehr. Dass es für die Behälter keine weitere Verwendung gibt, ist seit zehn Jahren klar. „Wir haben über einen Umbau zu Getreidesilos nachgedacht, aber für unsere Zwecke wird hier zu wenig geeignetes Getreide angebaut. Außerdem wäre der Umbau zu teuer gewesen“, sagt Detlef Stark, Vorstandsvorsitzender der Anklamer Agrar Aktiengesellschaft, die die Silos betreibt. „Auch eine Funktion als Werbeträger hätten wir uns vorstellen können.“ Zum Beispiel als monströse Cola- und Fantabüchsen. Auch hieraus wurde nichts.

2007/08 kamen die Mega-Betontonnen – sie sind 25 Meter hoch und haben einen Durchmesser von 22 Metern – noch mal davon. Der erste Ansatz, sie abzureißen, scheiterte an der Milchkrise. „Da hatten wir andere Sorgen“, so Stark. Für die riesigen Futterbehälter ist diese Gnadenfrist aber nun abgelaufen: Silo um Silo wird dem Erdboden gleichgemacht. An ihrer Stelle wird ein Jungviehstall für 300 Kälber und junge Rinder entstehen, zwei Jahre soll das dauern.